Das ist *Peanut*. Peanut ist ein Mix aus Mini Australian Shepherd und Parson Russell Terrier, geboren in einem "Ups-Wurf"… wie das halt manchmal so passiert im Leben. Peanut ist niedlich. Peanut ist süß. Und Peanut ist TAUB.
Ich durfte diese kleine Süßmaus im Alter von 10 Wochen kennenlernen. Da gab es noch keinen Gedanken an Audiometrie & Co. Peanut entwickelte sich völlig normal und verhielt sich absolut Welpen-typisch. Trotzdem wunderten wir uns alle über ihr (vermeintlich) meeega entspanntes Verhalten in Situationen, die für einen Welpen doch schon mal zur Belastungsprobe werden können - natürlich auch unter Berücksichtigung der hier beteiligten Rassen. Im weiteren Verlauf des Trainings kam dann die eine oder andere Alltagssituation hinzu, und aufgrund von Peanuts Verhalten wurde uns relativ schnell klar, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zuging. Wir haben so einige Dinge ausgetestet, Peanut wurde dem Tierarzt vorgestellt, der Gedanke an eine Audiometrie stand im Raum. Dann die Gewissheit: Peanut ist taub.
Okay, für die Halter war die Diagnose zunächst einmal ein kleiner Schock. Wir haben viel geredet, Zukunftsperspektiven und Trainingswege besprochen, gesundheitliche Aspekte diskutiert. Und dann haben wir gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und beschlossen: "Wir schaffen das!" Denn grundsätzlich ist das Training mit einem tauben Hund gar nicht mal so problematisch wie man vielleicht denken mag. Da meine Kunden eh direkt von Anfang an "mehrsprachig" trainieren und sowohl über Hör- als auch über Sichtzeichen mit ihrem Hund kommunizieren, fiel den Kunden die Orientierung dahingehend relativ leicht. Und der Rest… ein Klacks!
Peanut ist jetzt 6 Monate alt und ein glücklicher und zufriedener Hund. Mit entsprechender Führung, Struktur und entsprechendem Handling seitens der Halter stellt ihre Taubheit für sie kein Problem dar. Sie kennt es ja nicht anders, und sie ist auch nicht der Meinung, dass ihr etwas fehlt. Natürlich ist der Umgang mit einem tauben Hund nicht einfach, und man muss sich auf einen besonderen Umgang mit dem Tier einstellen. Hand-/Sichtzeichen und Körpersprache treten in den Vordergrund, vorausschauendes Handeln ist gefragt, manchmal müssen auch Dinge um den Hund "herumorganisiert" werden. Aber ist das nicht auch beim hörenden Hund der Fall?! Eben.
Das Leben mit einem tauben Hund ist anders. Keine Frage. Trotzdem muss es nicht schlechter oder problematischer sein als mit einem (vermeintlich) "normalen" Hund. Das Leben mit einem tauben Hund ist eine Herausforderung… ein Abenteuer, auf das man sich einlassen muss. Übrigens: Taube Hunde sind oft aufmerksamer, anhänglicher und kuschelfreudiger als hörende, und oft berichten mir die Halter von einer tiefen Verbundenheit zu ihrem Tier. Taube Hunde hören mit dem Herzen.
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